präsenzveranstaltung 17.06.2025
Aktuelle Politik in Zentralasien
Kurzbeschreibung
Zentralasien spielte lange eine untergeordnete Rolle in der deutschen Außenpolitik – trotz historisch breiter Präsenz in der Region. Unser Vortrag beleuchtet, wie sich das Verhältnis zu Usbekistan, Tadschikistan, Kirgistan, Turkmenistan und Kasachstan seit dem Zerfall der Sowjetunion entwickelt hat und fragt, ob es heute überhaupt von einer konsistenten deutschen Zentralasienpolitik gesprochen werden kann.
Weitere Informationen
- Beginn: 19:00 Uhr (MESZ)
- Dauer: ca. 90 Minuten inkl. Q&A
- Sprache: Deutsch
- Teilnahme: Kostenlos, Anmeldung erwünscht
Langbeschreibung
Obwohl Deutschland lange Zeit das einzige europäische Land war, das in allen fünf ehemaligen Sowjetrepubliken in Zentralasien unterhielt, sind die Beziehungen in diese Region der Welt seit dem Zerfall der Sowjetunion meist im Hintergrund gelaufen. Durch die Prominenz von Afghanistan als Thema in der Region, wurden Usbekistan, Tadschikistan, Kirgistan, Turkmenistan und Kasachstan häufig wenig wahrgenommen oder auf ihre Rolle als Lieferanten von Energierohstoffen reduziert.
Die menschenrechtliche Lage in den diktatorisch geführten Ländern wurde im Westen kaum beachtet. Durch den Ukrainekrieg und das Erstarken des islamistischen Terrorismus in Zentralasien rückte das Gebiet jedoch jüngst in den Fokus der Öffentlichkeit. Der Vortrag fragt in historischer und aktueller Perspektive, ob man dabei von einer deutschen Zentralasienpolitik sprechen kann, oder ob nur eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen von Seiten Deutschlands gefahren werden.
Über den Vortragenden
Jan Jost studierte Geographie und Geschichte an der Universität Tübingen. Von 2019 bis 2022 war er dort als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, bevor er als Projektmanager im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) neue berufliche Wege einschlug. Seine Forschung führte ihn unter anderem nach Zentralasien, in die Ukraine und nach Litauen – Regionen, mit denen er sich bis heute fachlich wie persönlich verbunden fühlt. Besonders intensiv setzte er sich mit dem Phänomen der Marshrutkas, dem informellen Sammeltaxi-System in Osteuropa und Zentralasien, auseinander. Jan Jost bringt seine Expertise sowie sein anhaltendes Interesse an Mobilität, Raumwahrnehmung und postsozialistischen Transformationsprozessen seit Beginn aktiv in die Arbeit des Gründungsvereines ein.
Anmeldung
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Kontakt bei Fragen: info(a)twadorno.de